Beitragsbild Pfarrarchiv

ERWEITERUNG DER PFARRKIRCHE AMPFING

1886 musste der damalige neue Pfarrer Franz Sales Schedl feststellen, dass auf lange Sicht eine Erweiterung der Ampfinger Pfarrkirche notwendig ist. Es kam nur eine Verlängerung nach Osten in Frage. Dazu war eine Erweiterung des Friedhofs und eine damit verbundene Grundabtretung durch mehrere Nachbarn notwendig.
Der Kostenvoranschlag belief sich auf 24.300,– Mark zzgl. Hand- und Spanndienste im Wert von 1.400,– Mark, sowie Bauholzspenden in Höhe von 600,– Mark. 1892 war bereits ein Baufond von 16.600,– Mark vorhanden. Die Altäre und die Kanzel wurden von Ampfinger Familien gestiftet.
Die Genehmigung durch das Ordinariat zur Erweiterung war bereits 1888 erteilt worden, die Genehmigung durch die königliche Regierung 1893 (der Staat hatte damals noch die Kontrolle über die Finanzen der Kirche).
Der Bauablauf war ein Musterbeispiel an Präzision:

2. April 1894 Beginn des Abbruchs der Friedhofsmauer und des Altarraums der alten Kirche
21. April 1894 Beginn der Grundaushebung
30. April 1894 Fertigstellung der Grundmauern
23. Juni 1894 Hebefeier
3. Juli 1894 Vollendung der Dacheindeckung
12. Juli 1894 Vollständige Räumung der Kirche, einschließlich Abbau der Orgel. Die Gottesdienste wurden in Palmberg gehalten.
29. September 1894 Einwölbung und Verputzarbeiten durch einen italienischen Bautrupp fertig gestellt.
13. Oktober 1894 Feierliche Segnung durch den Pfarrer, Dankamt mit Te Deum
14. Oktober 1894 Erster sonntäglicher Gottesdienst
2. Mai 1897 Feierliche Konsekration durch Erzbischof Antonius von Thoma

Grundriss der erweiterten Pfarrkirche

Ein Pergamentblatt mit folgendem Inhalt wurde in einer Kupferkapsel verschlossen, in einen Stein eingelegt und dieser in der Mitte des Unterbaues am Hochaltare eingemauert:
„In perpetuam rei memoriam Anno Domini MDCCCLXXXXIV, (1894) regnantibus Ottone I, Bavariae rege, ejusque in vice Luitpoldo principe, sub Antonio de Thoma, reverendissinmo Monacensi Archiepiscopo, juvante Deo, cura Franäser Salesü Schedl, tum temporis parochi Ampfingensis, sacra haec aedes, nimis parva, aliquantum, est amplificata, a fundamentis renovata, omnibusque partibus enernata”

Pfarrer Schedl schrieb damals in die Chronik: „Mit diesem Kirchenbau ist nunmehr der bisherigen Not auf Jahrhunderte abgeholfen zur Ehre Gottes und zum Nutzen der Pfarrgemeinde.“

Das Bild zeigt den Grundrissplan zur geplanten Erweiterung der Pfarrkirche