Beitragsbild Pfarrei Ampfing

„RATSCHEN“ IN AMPFING

KLJB Ampfing - Karfreitagsratschen
Die Mitglieder der KLJB beim „Proberatschen“

Nach Jahren der Pause wird in Ampfing wieder der alte Brauch des Ratschens stattfinden. Zwischen Gründonnerstag und der Osternacht verstummen die Glocken der katholischen Kirchen. Stattdessen kommen die sogenannten Ratschen zum Einsatz.
Der Tradition nach fliegen von Gründonnerstag bis zur Osternacht‚die Glocken nach Rom. Während des Glorias in der Gründonnerstagsliturgie werden die Kirchenglocken sowie die Sakristei- und Altarglocken durchgängig geläutet. Auch die Orgel spielt dabei für die nächsten Tage ein letztes Mal. Das Schweigen der Instrumente und Glocken bis zum Gloria in der Osternacht soll akustisch an das Leiden und Sterben Jesu Christi erinnern, welchem in den Kartagen gedacht wird. Da in dieser stillen Zeit die Gläubigen jedoch trotzdem auf die verschiedenen Gebets- und Gottesdienstzeiten hingewiesen werden sollen, hat sich im Laufe der Jahrhunderte der Brauch des „Ratschens“, vor allem im deutschsprachigen Raum, entwickelt. Deren ratternder Ton wird erzeugt, indem mehrere Hämmer durch die Nocken einer Kurbel angehoben werden und auf einen Resonanzkasten knallen. So altertümlich diese unterschiedlich konstruierten Geräte auch wirken, so schwierig ist es, alte Belege über dieses Brauchtum zu finden. Verbürgt ist jedoch, dass an den stillen Kartagen seit jeher gelärmt wurde. Einst schlugen die Gläubigen mit Stöcken und Steinen gegen die Kirchenbänke, um den Verräter Judas zu erschrecken. Die knatternden Ratschen setzen diesen Brauch auf eine berührend archaische Weise fort. In Ampfing werden dazu abwechselnd die Landjugend, Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat, diesen alten Brauch aufrecht erhalten.