SONNTAGSIMPULS 09.04.2023
Ostersonntag
„Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. …“ Mt 28.5f.
Lied
Gelobt sei Gott im höchsten Thron (GL 328)
Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott, am heutigen Tag hast du durch deinen Sohn den Tod besiegt und uns den Zugang zum ewigen Leben erschlossen. Darum begehen wir in Freude das Fest seiner Auferstehung. Schaffe uns neu durch deinen Geist, damit auch wir auferstehen und im Licht des Lebens wandeln. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Evangelium Mt 28, 1-10
1Nach dem Sabbat, beim Anbruch des ersten Tages der Woche, kamen Maria aus Mágdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. 2Und siehe, es geschah ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. 3Sein Aussehen war wie ein Blitz und sein Gewand weiß wie Schnee. 4Aus Furcht vor ihm erbebten die Wächter und waren wie tot. 5Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. 6Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch den Ort an, wo er lag! 7Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden und siehe, er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. 8Sogleich verließen sie das Grab voll Furcht und großer Freude und sie eilten zu seinen Jüngern, ihnen die Botschaft zu verkünden. 9Und siehe, Jesus kam ihnen entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. 10Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen.
Betrachtung
Von den Ostererzählungen in den Evangelien gibt es mehrere Varianten. Dies ist das diesjährige Evangelium der Osternacht. Was allen gemeinsam ist, ist der Überraschungseffekt, um nicht zu sagen die Schockwirkung der Auferstehung, bei Markus ist sie am größten, dass sie etwas erfahren, mit dem sie überhaupt nicht gerechnet hatten. – Der Kreuzestod Jesu war nicht nur grausam, er war auch schändlich, demoralisierend. So starb nur, wer zu Recht oder Unrecht als Verbrecher verurteilt worden war. Und jetzt das: Auferstehung! – Nach einem ENDE der Jesusbewegung, wie mehr ENDE nicht hätte sein können. Die Initiative, also der Anfang der Handlung dessen, was jetzt geschieht, geht vom Himmel aus, eine göttliche Intervention, wie immer sie zu verstehen ist. Jedenfalls keine menschliche Erfindung, obwohl genau das im Matthäusevangelium thematisiert wird. Nur bei ihm gibt es die Bewachung des Grabes, angeordnet durch Pilatus. Der Engel des Himmels setzt sie „schachmatt“. – Aller Glaube der Christen in der gesamten Geschichte des Christentums basiert auf diesem Ereignis der Auferstehung. Ohne sie könnten wir das Ganze vergessen. Es geht nicht bloß um Ethik, noch weniger Moral oder auch nur Wertevermittlung. – Es geht IMMER um: „Ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten … er ist auferstanden!“ – Damit ist das Leid nicht aus der Welt, auch nicht alle Fragen, die es aufwirft, aber es ist geknackt. Es hat nicht mehr das letzte Wort. „Seid gegrüßt!“ ist das erste Wort des Auferstanden. Bei jemand, der mich grüßt, bin ich angekommen. – Vielleicht verstehen wir es erst ganz, wenn wir einmal ganz angekommen sind, bei Ihm. Doch es gilt auch jetzt in diesem Leben: wir müssen immer wieder nach Galiläa gehen, dort. Wo unser Weg mit Jesus angefangen hat: in der Taufe, die erneuern wir geistlich jedes Jahr an Ostern.
Sr. M. Franziska v. Dohlen
Pastoralreferentin