SONNTAGSIMPULS 21.05.2023

7. Sonntag in der Osterzeit

„Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast.“ Joh 17.6

Lied
Vom Tode heut erstanden ist – GL 324

Tagesgebet
Allmächtiger Gott, wir bekennen, dass unser Erlöserbei dir in deiner Herrlichkeit ist. Erhöre unser Rufen und lass uns erfahren,
dass er alle Tage bis zum Ende der Welt bei uns bleibt, wie er uns verheißen hat. Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Evangelium Joh 17, 1–11a

In jener Zeit 1erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sagte:
Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht! 2Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. 3Das aber ist das ewige Leben: dass sie dich, den einzigen wahren Gott, erkennen und den du gesandt hast, Jesus Christus. 4Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. 5Jetzt verherrliche du mich, Vater, bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war! 6Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir und du hast sie mir gegeben und sie haben dein Wort bewahrt. 7Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. 8Denn die Worte, die du mir gabst, habe ich ihnen gegeben und sie haben sie angenommen. Sie haben wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast. 9Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. 10Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. 11aIch bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt und ich komme zu dir.

Betrachtung
Beistand, nicht allein sein, Überwindung des Leids, Auferstehung, das sind die Themen der Osterzeit. Bis Pfingsten. Wir lesen in dieser Zeit im Gottesdienst immer wieder Worte Jesu vor seiner Passion aus österlicher Perspektive. – Die Abschiedsrede Jesu im Evangelium nach Johannes mündet nun in ein großes Gebet Jesu. – Er betet für sich und für seine Jünger.  – Johannes schildert uns nochmal eine ganze „Predigt“ Jesu in diesem Gebet. Das allein deutet schon darauf hin, dass es wieder um Worte FÜR die Jünger geht! Für die Hörer und Leser, also für uns, könnte das bedeuten: Gott braucht keine Information, ER weiß schon alles, wenn wir ihn bitten, es braucht auch keine geschliffene Rede. Wenn wir ihm unser Herz ausschütten, dann ist das für uns gut und er hört uns gerne zu, weil er weiß, was für uns gut ist. – Nun betet Jesus hier für seine Jünger und sie sollen wissen, um was er den Vater für sie bittet, das um was es wesentlich geht: um die Verherrlichung Jesu trotz, ja gerade durch das, was bevorsteht: der Kreuzweg. Es geht nicht um Leidverherrlichung, sondern um dessen Überwindung. Das Schwere, das Leid hat nicht mehr das letzte Wort, sondern die Auferstehung! Es geht um die Offenbarung des Namens Gottes, d.h. ER  soll zum Vorschein kommen: ER ist DA FÜR UNS! ER ist DER VATER!!! Nicht nur für Jesus auch für uns. Und wir können uns dürfen uns auf sein Wort verlassen, daran festhalten. Das eint uns als Christen, das eint uns mit Jesus und dem Vater. – Und deshalb sollen auch wir für andere beten. Damit wir gemeinsam bewusst in der Liebe des Vaters uns vereint wissen. Wir gehören ihm. Nicht wie so wie ein Gegenstand, der mir gehört und den ich nach Willkür und Belieben benutzen kann, sondern wir sind in IHM geborgen, gut aufgehoben, unter allen Umständen. – In diese Liebe des Vaters stellt Jesus die Seinen im Gebet am Abend vor seinem Leiden ein für alle Mal hinein, damit er und sie den Weg gehen können – durch Kreuz und Auferstehung – ins Leben.