SONNTAGSIMPULS 04.06.2023

Dreifaltigkeitssonntag

Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ Joh 3.16

Lied

O heiligste Dreifaltigkeit – GL 352

Tagesgebet

Herr, himmlischer Vater, du hast dein Wort und deinen Geist in die Welt gesandt, um das Geheimnis des göttlichen Lebens
zu offenbaren. Gib, dass wir im wahren Glauben die Größe der göttlichen Dreifaltigkeit bekennen und die Einheit der drei Personen in ihrem machtvollen Wirken verehren. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium Joh 3, 16-18

16 Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. 17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. 18 Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat.

Betrachtung

In vielen Kirchen in der Spitze des Hochaltars ist sie dargestellt, so auch hier, die Heilige Dreifaltigkeit. Nicht immer, aber häufig hat Gott Vater die Weltkugel in Händen, der Sohn Jesus Christus das Kreuz und die Geisttaube verbindet beide irgendwie, entweder darüber oder darunter. Je nach dem, was der Künstler betonen möchte, ist die Darstellung verschieden. Es ist keine Abbildung, sondern eine Aussage. Und auf jeden Fall eine Einheit. Doch was sagt uns das? Bei den eingangs erwähnten Darstellungen der Dreifaltigkeit, hat oft der Sohn ein großes goldenes Kreuz in der Hand, er umarmt es förmlich. So auch in Rattenkirchen. Er hängt nicht am Kreuz, solche Darstellungen gibt es auch, sondern er hat es überwunden: es ist vom Marterwerkzeug zum strahlenden Siegeszeichen geworden. In der hebräischen Sprache, der Sprache der Bibel, ist das Wort „ruach“ für Geist weiblich. So gesehen kann auch die Einheit Familie, Vater, Mutter; Kind als Abbild des dreieinigen Gottes gesehen werden. Unser Gott ist in sich Gemeinschaft. Ist nicht „Monolog“, sondern „Dialog“. Gespräch auf Augenhöhe. Auch Maria hat „Ich bin die Magd des Herrn …“ nicht auf einen Befehl hingesagt, sondern nachdem sie eine Antwort auf ihre Frage „Wie soll das Geschehen …“ bekam. „Gott liebt das Gespräch und verabscheut den Zwang.“ Hat einmal jemand (zu diesem Verkündigungsevangelium) gesagt. Wenn wir in der Kirche und in der Welt etwas positiv verändern wollen, sei es klein oder groß, dann müssen wir uns auf Augenhöhe begegnen, ganz einfach, weil unser Gott das auch tut. Dialog führen ist damit gemeint und das bedeutet nicht: ich habe recht und du kannst gar nicht recht haben, weil ich recht habe. Natürlich gibt es sog. Glaubenswahrheiten, über die man nicht abstimmen kann, die nicht zur Disposition stehen. Aber das bedeutet ja nicht, dass nicht, dass sie unsinnig bzw. nicht erklärbar sind. Glaube ist nicht irrational, er ist höchstens „überrational“, weil eine Sache des Herzens. Eine Sache der Liebe im Tiefsten. Und deshalb ist unser Gott dreifaltig, weil er in sich Liebe ist.

Sr. M. Franziska v. Dohlen
Pastoralreferentin