SONNTAGSIMPULS 28.05.2023
Pfingsten
„Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!“ – Joh 14.1
Lied
Der Geist des Herrn erfüllt das All – GL 347
Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott, durch das Geheimnis des heutigen Tages heiligst du deine Kirche in allen Völkern und Nationen.
Erfülle die ganze Welt mit den Gaben des Heiligen Geistes,
und was deine Liebe am Anfang der Kirche gewirkt hat,
das wirke sie auch heute in den Herzen aller, die an dich glauben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Erste Lesung Apg 2, 1–11
1Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. 2Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. 3Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. 4Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. 5In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. 6Als sich das Getöse erhob,
strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. 7Sie waren fassungslos vor Staunen und sagten: Seht! Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? 8Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: 9Parther, Meder und Elamíter, Bewohner von Mesopotámien, Judäa und Kappadókien, von Pontus und der Provinz Asien, 10von Phrýgien und Pamphýlien, von Ägypten und dem Gebiet Líbyens nach Kyréne hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, 11Juden und Proselýten, Kreter und Áraber –
wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.
Betrachtung
Eine einzige Flamme erhellt die dunkle Nacht. – So könnte man dieses Foto beschreiben. – Wir denken an die Osternacht. Richtig. – Aber würde man dann aber die Kerze so deutlich sehen? Es ist ein winziges Detail eines viel größeren Bildes. Lässt viel Raum für Fantasie. – Tatsache aber ist: die Kerze ist die Spitze meiner Jubiläumskerze, die schwarze Fläche bin ich bzw. mein Ordenskleid dahinter und die winzige rote Ecke links unten ist ein kleines Stück des roten Einbandes meines Gotteslobs. – Taufe und Firmung bedeuten persönliche Geistbegabung. Das Ordensgelübde ist eine Form der Vertiefung der Taufgnade, des Christseins. D.h. jeder und jede hat seine und ihre eigene Geistbegabung, ausgedrückt in der „persönlichen“ Osterkerze: Taufkerze, Erstkommunionkerze, Hochzeitskerze – oder Professkerze. Und deshalb macht es auch am Ende des Lebens Sinn eine Sterbekerze zu entzünden, z.B. bei der Beerdigung an der Osterkerze. Bei der der Firmung ist es nicht üblich, würde aber Sinn machen. – Der auferstandene Jesus Christus begleitet uns ein Leben lang im Heiligen Geist, unserer persönlichen Flamme, die uns geschenkt ist.- Am Pfingstfest wird uns das Hauptereignis des Tages nicht im Evangelium, sondern in der Lesung aus der Apostelgeschichte erzählt. Einer der Evangelisten, Lukas, hat eine Fortsetzung des Evangeliums geschrieben, also die Geschichte wie es weiterging mit den Aposteln und den ersten Christen. Und jetzt entsteht Kirche, es ist der Geburtstag jener Gemeinde, aus der später die Weltkirche entsteht. Sie fangen nicht an mit dem Bau einer Kirche, mit einem Strukturplan oder ähnlichem; sie kommen zusammen und beten, feiern Gottesdienst und da geschieht es, das Gegenteil wie beim Turmbau zu Babel, kein Stimmengewirr wo keiner den anderen mehr versteht, sondern plötzlich können alle Gottes große Taten verstehen. Und die richten sich nicht immer nach dem Augenschein und dem ersten Eindruck. – Der Geist weht, wo Er will.